Document 78; Page 90

Aus transcribe europeana 1914-1918
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Am nachm.[ittag] griffen die Engländer an. Unser Sperrfeuer von der Artillerie saß vorzüglich, dazu noch M.G.- u.[nd] Inf.[anterie]-Feuer. Die Bande wußte nicht wohin. Glänzend Abgeschlagen. Nun fing es noch an zu regnen, das fehlte nun noch. Waren faßt der Verzweiflung nahe. Alles durchnäßt saßen wir in unseren Löchern u.[nd] schimpften. In der Nacht ging ich Patrouille mit dem Auftrag, zu sehen, was der Feind macht. Etwa 600 m voraus buddelten sie sich ein, liefen umher, sprachen u.[nd] benahmen sich so unvorsichtig wie möglich. War auf etwa 80 Schritt drann ohne bemerkt zu werden u.[nd] konnte alles genau beobachten. Von 4-6 Uhr morgens (29.3.) machte ich dann Grabendienst u.[nd] so war die Nacht wenigstens herum. Am Abend vorher hat noch Hirschberger((?)) Herzschuß bekommen. Nun wollte ich mein Loch in Ordnung bringen, da kam der Befehl _ _ Ablösung! Am hellen Tage zurück. Feldw.[ebel] Neumann((?)) u.[nd] Onkel Otto (Gander) ((?)) sind dabei verwundet worden. Wir marschierten nach einem franz.[ösischen] Nest u.[nd] bezogen dort Quartier in Hühnerställen halb abgebrochenen Scheunen usw. Die Untffz. Wabnick u.[nd] Schnock ((?)) lagen in einem für die Verhältnisse schönen Zimmer. Hier hörte ich erst, daß Karfreitag war. Haben uns nun schön gewaschen, rasiert u.[nd] nun fühlten wir uns wohl. Um 4 Uhr morgens marschierten wir weiter 8 jm sollte das nächste Nest sein. Das Doppelte war es natürlich. Um 8 Uhr kamen wir in Sellevie [((?))] an. Bißchen besser sind ja die Quartiere. Die Untffz. haben wieder ein Zimmer für sich. Der Komp.[anie]-Führer sorgte in nächster Zeit viel für die Untffz. _ Am 1. Feiertage wurde erst der Anzug in Ordnung gebracht u.[nd] dan n zur Kirche gegangen. Der Pastor hat großartig gesprochen.

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Einem kamen beinahe die Tränen. Das Wetter war herrlich, bekamen richtige Osterstimmung. _ Dann wurden die Sachen in Ordnung gebracht. Alles mußte gewaschen werden. Zum nachm.[ittags-] Kaffee wurde Kartoffelpuffer gebacken. Dann gingen wir spazieren. Der 2. Feiertag verlief auch ganz schön. Habe 2 Töpfe voll Fett gefunden u.[nd] nun wird gebraten u.[nd] geschmort. Unser Komp.[anie] Führer hat das Eiserne I. [Klasse?] bekommen. _ Der Dienst ist ganz schön. 8-10 Beschäftigungsstunde, dann Appell u.[nd] nachm.[ittags] 1 Std. Unterricht. Heute am 2.4.18. fing es wieder zu regnen an. Wenn nur das Wetter bald schön werden wollte. Um 4 Uhr nachm.[ittags] wurde mir von Oberst v. Gottberg [Lorenz von Gottberg((?)), 5.1.1862-17.8.1918] das Eiserne Kreuz überreicht. Als aktiver Soldat im 4. Kriegsjahr. Ob man da noch Stolz sein kann?? _ 3.4.18. Heute bis 8 1/2 Uhr geschlafen. Es ist schon die Rede, daß wir abmarschieren werden. _ Morgen früh 6 Uhr Abmarsch. 4.4.18. Hatte des Nachts sehr gut geschlafen. Der Regen klatschte gegen die Scheiben u.[nd] da schlief es sich so wohlig auf dem alten Strohsack, ebenso wie daheim im weichen Bettchen. _ 5.4.18. Siehe Gedicht [hinten im Tagebuch angehängt]. Um 6 Uhr gings los. Der Regen planschte gleichmäßig hernieder, alles bis auf den letzten Faden durchnäßt. Nur langsam ging es vorwärts, da in den aufgeweichten, beinahe grundlosen Wegen die Kollonnen vor uns stecken blieben u.[nd] nur mit großer Anstrengung vorwärts gebracht werden konnten. _ Halt machten wir bei einem Bombenlager. Ganz anständige Dinger, diese Fliegerbomben. Wie kleine Torpedos sahen sie aus. Bald gings aber weiter. Immer denselben beschwerlichen Marsch. Die Nase bekam jeder voll. Am Nachm.[ittag] machten wir in einer Schlucht Halt. Da Tommÿ dieselbe mit Gas beschoß, gingen wir