Document 80; Page 92
[LEFT PAGE]
Bindfäden. _ Wunderbar ist es da in Löchern unter Zelte zu sitzen u.[nd] sich das Wasser in's Genick träufeln zu lassen. Am Abend bekamen wir dann noch anständiges Trommelfeuer, aber der erwartete Angriff blieb aus. _ Warmes Essen gab es in der Nacht auch nicht, da die Küche in einem Granatloch liegen geblieben war. Nun soll man mit einem Drittel Brot den ganzen Tag auskommen. _ 7.4. Heute ist wieder ganz schönes Wetter. Habe meine Decken zum Trocknen rausgelegt. _ 8.4. Heute hat es fast den ganzen Tag geregnet. Habe gefroren wie ein Schneider im Sonnenschein. Der Tomÿ hat die ganze Nacht gefunkt u.[nd] einem so das Schlafen unmöglich gemacht. Zum Abend bekamen wir wieder keine Portionen. Heute gehe ich aber selbst den Hempel ((?)) meine Meinung sagen. _ _ 9.4.18. Habe gestern Abend selbst Stroh aus dem nahen Dorfe geholt. Lag diese Nacht schön warm. Heute früh hat unsere Artillerie den Tomÿ beharkt. Dachte schon wir sind wieder drann mit Angreifen, ist aber nichts geworden. _ _ 10.4. Leidlich schönes Wetter. Die Fliegertätigkeit ist enorm. Sollen morgen früh abgelöst werden. Ob es etwas werden wird, ist noch nicht heraus. _ Liegen hier bei dem zerschossenen französischen Dorfe Hamel [Le Hamel((?))]. _ Werfe ich einen Blick aus meinem Loch, so schweift er über drei frische Gräber((?)), über aufgewühlte Santfelder((?)), zerschossene Häuser, von Grund an gefällten Bäumen auf einer einsamen Höhe, die den Horizont begegnen. Trostlos sieht der erwachende Frühlinghier aus. _ Geschlossen all