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Am nachm.[ittag] griffen die Engländer an. Unser Sperrfeuer von der Artillerie saß vorzüglich, dazu noch M.G.- u.[nd] Inf.[anterie]-Feuer. Die Bande wußte nicht wohin. Glänzend Abgeschlagen. Nun fing es noch an zu regnen, das fehlte nun noch. Waren faßt der Verzweiflung nahe. Alles durchnäßt saßen wir in unseren Löchern u.[nd] schimpften. In der Nacht ging ich Patrouille mit dem Auftrag, zu sehen, was der Feind macht. Etwa 600 m voraus buddelten sie sich ein, liefen umher, sprachen u.[nd] benahmen sich so unvorsichtig wie möglich. War auf etwa 80 Schritt drann ohne bemerkt zu werden u.[nd] konnte alles genau beobachten. Von 4-6 Uhr morgens (29.3.) machte ich dann Grabendienst u.[nd] so war die Nacht wenigstens herum. Am Abend vorher hat noch Hirschberger((?)) Herzschuß bekommen. Nun wollte ich mein Loch in Ordnung bringen, da kam der Befehl _ _ Ablösung! Am hellen Tage zurück. Feldw.[ebel] Neumann((?)) u.[nd] Onkel Otto (Gander) ((?)) sind dabei verwundet worden. Wir marschierten nach einem franz.[ösischen] Nest u.[nd] bezogen dort Quartier in Hühnerställen halb abgebrochenen Scheunen usw. Die Untffz. Wabnick u.[nd] Schnock ((?)) lagen in einem für die Verhältnisse schönen Zimmer. Hier hörte ich erst, daß Karfreitag war. Haben uns nun schön gewaschen, rasiert u.[nd] nun fühlten wir uns wohl. Um 4 Uhr morgens marschierten wir weiter 8 jm sollte das nächste Nest sein. Das Doppelte war es natürlich. Um 8 Uhr kamen wir in Sellevie [((?))] an. Bißchen besser sind ja die Quartiere. Die Untffz. haben wieder ein Zimmer für sich. Der Komp.[anie]-Führer sorgte in nächster Zeit viel für die Untffz. _ Am 1. Feiertage wurde erst der Anzug in Ordnung gebracht u.[nd] dan n zur Kirche gegangen. Der Pastor at großartig gesprochen.
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