Document 53; Page 65

Aus transcribe europeana 1914-1918
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ins "Königreich des heiligen Stephan" hinein. _ _ Orginell waren
die Trachten der Bewohner des Landes. Die Männer trugen eine eng-
anliegende Hose aus ????? mit grünem Besatz, der vorn am Fuß-
anfang und oben in einem Bogen auslief. Der Rock war aus
demselben Stoff hergestellt und hatte denselben Besatz. Er wurde meist
über die rechte Schulter gehängt, da es damals schon sehr warm war.
Die Frauen, oder das weibliche Geschlecht, trug um, vom Kopfe ange
fangen, meistens ein buntes oder weißes Tuch; dann ein Pelz???
nach Miederart aber meistens offen. Darunter kam gleich das Hemd.
Der Rock war aus dünnem Leinen oder Rattun(?). Die Füße waren
mit langen Stiefeln od. plumpen Schuhen bekleidet und die Beine
im letzteren Falle mit Wickelgamaschen aus Lumpen umwickelt.
Ein Anblick, der auch bei einem noch so schönen Weibe wiederlich wirkte
und das Weib unnahbar machte. Der Sonntagsrock bestand aus zwei
Schürzen. Eine vorn u. eine hinten. Unterkleider werden nicht ge-
tragen. Bei uns dürfte man es wohl(?) nicht der frechsten Dirne zumuten
in solch einem Wamskostüm über die Straße zu gehen ????????
dürfte man von einer ehrbaren Frau oder einem zünftigen deutsch.
Mädchen verlangen sich so zu kleiden.

Nun kommen die Karpathen. _ Für einen wie ich, der noch
nie ein Gebirge gesehen hat, ein wunderbarer Anblick. Zwischen
steilabfallenden Bergen schlängelt sich die Bahn dahin. Während
unten im Tal alles grünte und blühte, lag weiter oben Schnee und Eis.


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Auch an der Luft spürte mann's, daß man im Gebirge war, denn es
war bedeutend kühler als in der Ebene. So einfach wie die Klei-
dung, waren auch die Wohnungen der Bewohner. Elende Hütten
aus Holz gebaut mit dem Giebel nach der Straße. Von uns wurden
diese Paläste(?) stets Kaninchenställe genannt. Endlich kamen wir
nach Borsa(?) ins Land der Ruthenen(?). Hier wurden wir in eine
Baracke der ...ungskompanie, ??? 1, einquartiert und lagen
dort bis zum anderen Tage. Dann fuhren wir mit der Prislop-
bahn bis zu dem Berge, nach dem die Bahn ihren Namen
trägt. Bei wunderbarem Frühlingswetter fuhren wir von Borsa
ab und bei Schneegestöber landeten wir auf dem Prislop.
Also aus dem Ostpr._Winter in den südl. Frühling u. dann in den Winter
des Hochgebirges. _ Von Prislop gings nach der Einteilung zur
Stellung. An den Weg werde ich mein ganzes Leben lang denken.
Immer bergauf mit den schweren ???? und dann noch dazu alles ver-
schneit. Endlich um 10 Uhr abends landeten wir bei der 1. Komp., die
damals in Reserve(?) lag.

17.4.17. Den nächsten Tag morgens meldeten wir uns beim
Gefechtsstand(?) des III. Batl. und wurden zur 10. Komp. geschickt. Am
andern Tag übernahm ich die 4. Gruppe des I. Zuges, die bis dahin Gefr.
Roth geführt hatte. Vizefeldw. Trenz führte damals den Zug. Vorm. wurde von 7-11, nachm. v. 2-5 Schnee geschippt. Trotzdem bekam