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3.8.17. Gestern um 12 Uhr von Leordina abgefahren. Bis Jägerhaus die Kleinbahn benutzt und von dort zu Fuß losgetippelt. Den Tornister gab ich unterwegs mit der Seilbahn auf nach dem "Kopulas"-Wistuba, der Melder vom Batl. und ich gingen dann bis Kopulas-Fuß. Hier hatten wir ein vorzügliches Nachtherberge beim roten Kreuz. Morgens um 7 1/2 Uhr gings dann wieder nach dem Kopulas rauf. An den Marsch werde ich denken! Unterwegs trafen wir 2 Krankenträger, die denselben Weg hatten. Also waren wir schon 4 Mann. Um 10 Uhr waren wir etwa oben. Hier empfingen wir Mittag und um 12 Uhr gings weiter den Berg herunter. Dabei lief uns Wistuba voraus, so daß wir ihn verloren. Ich dachte schon, ich mache jeden Augenblick schlapp. Der schwere Ast((?)) drückte und die Sonne brannte fürchterlich, dazu noch der steile Abstieg. Jetzt sitze ich in Szybeny in einer Baracke der Kriegsleg. Habe Verpflegung empfangen und wollte jetzt schlafengehen. Morgen gehts früh los. 5.8.17 (Sonntag) Gestern früh 6 Uhr gings von Szybeny los, nachdem wir mit Mühe u. Not einen Bagagewagen((?)) vom "Roten Kreuz" aufgestöbert hatten, der uns die Tornister mitnahm. Nun gings immer das Thermostal((?)) entlang. Es herrschte wieder eine Hitze, die kaum zu ertragen war. Mein Hals, die Brust u. die Stirn sind dermaßen verbrannt, daß sie schmerzen. Nach 2 maligem Halt v. etwa 1 Stunde langten wir um 4 in Sabie an. (Dieses Dorf liegt schon in Galizien.) So kaputt war ich schon lange nicht. Die Füße brannten, die Waden und Oberschenkel taten weh; denn wir hatten über 40 km gemacht. Die Trachten der Bewohner sind hier noch eigenartiger als die vorher beschriebenen. Die Farben werden greller. Perlen u. allerlei anderen bunten Tand((?)) tragen sie in Umege((?)) die Weiber rauchen Pfeife und Zigaretten. Ihr Anblick erinnert direkt an den der Wilden. Es sind aber Naturmenschen. _ Die Russen haben hier mal wieder bewiesen, daß sie Kulturträger((?)) sind. Schutt und Asche, Tod u. Verderben bezeichnen den Weg ihres Rückzuges. Häuser in denen sie 14 Monate lang gewohnt haben sind in Trümmerhaufen verwandelt. Menschen mit denen sie die ganze Zeit zusammen gelebt haben, sind dahingeschlachtet

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worden. Hauptsächlich sind die Juden davon betroffen worden. Das nennt sich nun das freie, revolutionäre Rußland, in dem Freiheit und Brüderlichkeit herrscht und das uns auffordert in seine Fußstapfen zu treten. Schlimm wäre es, wenn es mit uns so bestellt wäre. 6.8.17. Wollte mit Geisler, der hier am Kopfstreifschluß im Lazarett lag u. einigermaßen ausgeheilt war zusammemarschieren, da der aber nicht wegdurfte, mußte ich allein abhauen, da die beiden Krankenträger schon losgegangen waren. Nicht weit hinter Sabie traf ich einen Kronprinzer von der Kassenverwaltung((?)), der vom Urlaub kam, Fäfelin Oost((?)). Mit diesem spannte ich dann zusammen. Gegen Abend machten wir Halt u. bezogen bei einem galizischen Bauer Nachtquartier. Haben uns Kartoffel kochen lassen u. aßen diese dann mit Butter. Auf eine der breiten Bänke legten wir uns dann zur Ruhe. Einschlafen konnte man nun nicht. Um 10 1/2 Uhr stellten wir fest, daß Wanzen im Quartier waren und zwar in einer übergroßen Menge. Nun suchten wir unser Heil in der Flucht. 2 Kronen für gute Abendbewirtung legten wir auf den Tisch u. wanderten dann in die Nacht hinaus. An einem Abhang legten wir uns abermals zur Ruhe, die aber wieder nicht lange dauerte; denn der Himmel hatte kein Einsehen mit uns armen und öffnete seine Schleusen. Nun ruhten wir vor der Tür eines abgebrannten Hauses. Morgens tranken wir unseren selbgebrühten Kaffee u. setzten uns in Bewegung. Der Tag verlief wie üblich auf der Wanderung. Am Abend kehrten wir wieder bei einem Bauer ein u. blieben in dem Quartier, nachdem wir festgestellt hatten, daß keine Wanzen da waren. Zum Abend machten wir uns unser Büchsenfleisch warm u. aßen Kartoffeln dazu. Flöhe gibts nun überall, so auch hier trotzdem habe ich sehr gut geschlafen. 8.8.17. Wie üblich. Mittag ließen wir uns von einem Panje((?)) kochen u. zwar folgende Speisekarte: 1.) Kartoffelbrei mit Milch, 2.) pro Mann 1 Ei, 3.) Kartoffel mit Salzgurken. Ein fürstliches Mal. Wir waren schon auf die Suche nach einem Nachtquartier, als uns ein Lastkraftwagen aufnahm u. bis Kutty fuhr. Hier langten wir abends an kauften uns ein Pfd. Wurst für 5 Kr. und sahen uns nach einem Quartier um. Fanden dieses auch gleich im ersten Hause, das wir heimsuchten. Wohnen jetzt hier im Staatszimmer. Es ist ganz nett eingerichtet. Hat sogar Sofa u. Polsterstühle, die allerdings schon etwas wacklich sind. Habe mit