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Aus transcribe europeana 1914-1918
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Aktuelle Version vom 11. Juni 2015, 10:43 Uhr

24.3. schön gewaschen u.[nd] dann rin in's Vergnügen. Um 9 Uhr gehen wir also vor. Fast immer im Schritt. Wir erste Linie. Etwa 5 km sind wir vorgekommen, da war Halt; denn der Tomÿ machte einen Gegenstoß, der natürlich völlig scheiterte. Nun hielten sie einen Graben besetzt u.[nd] wichen nicht. 100 m wir davor. In unserer Linie stand schon die Artillerie. Um 4 Uhr hieß es: Der Engl.[änder] greift an! Wir raus und ihm gegenüber die Stellung besetzt. Bald darauf kommt er auch wirklich heraus. Darauf warteten wir ja nur. Wir auf - u.[nd] ihm entgegen. Mein Tomÿ kehrt - marsch, marsch! Alles warfen sie weg, wir aber überholten die gewandten Sportsleute doch. Ich sah nicht rechts nicht links, nur immer vor. So erregt u.[nd] wütend war ich noch bei keinem Sturm. Habe geschossen, gestochen, mit dem Kolben um mich geschlagen, mit Füßen gestoßen überhaupt vernichtet, was man konnte. Jedes mal wenn mein Hieb oder Schuß traf, erfüllte es mich mit Genugtuung. In solchen Augenblicken wir der Mensch zum Tier. Der Krach, der bei dem Sturm gemacht wurde, war unbeschreiblich. Jeder sah aus, als wenn er unzählige Befsteak...((?)) verdrücken konnte. Die Kerle gingen vor wie Löwen. _ Ich will versuchen Einzelheiten festzuhalten. _ _ _ Mit aufgepflanztem((?)) Seitengewehr, fünf Patronen im Lauf, das Gewehr entsichert sprang ich auf. Den ersten Feind, den ich sah, erreichte meine Kugel. In halbem Laufen türmte der Tomÿ. Wir mit Gebrüll hinterher, die meisten sprangen in einen Laufgrab u. liefen den entlang. Ihr Verderben. Mit jedem Schuß fielen immer mehrere. Ich lief vor u.[nd] schnitt etwa 10 Stck. ab. Zwei Schritt vom ersten entfernt, brüllte ich ihn an, da er aber weiter wollte, war er erledigt, der 2. versuchte sogar auf mich zu schießen. Für

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ihn zum Nachteil war ich schneller als er. Und nun entwickelte sich alles programmmäßig. Ein richtiges Blutbad war es. Als wir endlich Halt machten, und ich in einem Granatloch lag, konnte ich mich vor Aufregung u.[nd] Anstrengung kaum rühren. Am Abend rückten wir in die genommenen englischen Gräben. Die verwundete u.[nd] Tote lagen noch umher u.[nd] blieben auch liegen. Ich quartierte mich in ein Granatloch ein u.[nd] war bald sanft entschlummert. In der Nacht wurden wir durch einen großen Krach geweckt. Ein engl.[ischer] Flieger hatte nämlich eine Bombe 5 m von meinem Loch abgeworfen. Ist aber weiter nichts passiert. 26.3.18. Karfreitag. Tage voll Entbehrungen, Schrecken u.[nd] Grauen sind vorüber gegangen. Viele Kameraden sind hinüber. Die Kompanien sind gleich Zügen stark. Aber vorgekommen sind wir doch. Das Wetter wurde kalt. O, wie haben wir da gefroren. Manch einmal verzagten wir, aber immer wieder brach der alte Mut von 14 durch, denn es ging vorwärts. Habe mir die Offensive viel schrecklich.[er] vorgestellt, aber die Engländer können ja ebenso laufen wie die Russen. Am 27.3. früh sollten wir wieder angreifen, kamen aber nicht weit, da wir keine Patronen hatten u.[nd] uns der Engländer ziemlich heiß empfing. Nachdem wir in Stellung gegangen waren, buddelten wir uns ein. Währenddessen eröffnete die Bande darüber ein wütendes Schrapnell [= mit Metallkugeln gefüllte Artilleriegranate] u. Inf.[anterie]-Feuer. Geschadet hat es aber nicht viel. Ich mußte noch einmal zurück, um die andern Leute heranzuholen, die sich gedrückt hatten. Alles gut abgelaufen. Am Abend suchte ich mir getrockneten Mist als Unterlage. Den nächsten Tag, 28.3. hielten wir die Stellung.