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Aus transcribe europeana 1914-1918
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MĂ€dchen verlangen sich so zu kleiden.
 
MĂ€dchen verlangen sich so zu kleiden.
  
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Nun kommen die Karpathen. _ FĂŒr einen wie ich, der noch  
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Nun kommen die ((Karpathen)). _ FĂŒr einen wie ich, der noch  
 
nie ein Gebirge gesehen hat, ein wunderbarer Anblick. Zwischen  
 
nie ein Gebirge gesehen hat, ein wunderbarer Anblick. Zwischen  
 
steilabfallenden Bergen schlĂ€ngelt sich die Bahn dahin. WĂ€hrend  
 
steilabfallenden Bergen schlĂ€ngelt sich die Bahn dahin. WĂ€hrend  

Version vom 5. MĂ€rz 2015, 17:22 Uhr

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ins "Königreich des heiligen Stephan" hinein. _ _ Orginell waren die Trachten der Bewohner des Landes. Die MĂ€nner trugen eine eng- anliegende Hose aus ((?)) mit grĂŒnem Besatz, der vorn am Fuß- anfang und oben in einem Bogen auslief. Der Rock war aus demselben Stoff hergestellt und hatte denselben Besatz. Er wurde meist ĂŒber die rechte Schulter gehĂ€ngt, da es damals schon sehr warm war. Die Frauen, oder das weibliche Geschlecht, trug um, vom Kopfe ange fangen, meistens ein buntes oder weißes Tuch; dann ein Pelz((?)) nach Miederart aber meistens offen. Darunter kam gleich das Hemd. Der Rock war aus dĂŒnnem Leinen oder Rattun((?)). Die FĂŒĂŸe waren mit langen Stiefeln od. plumpen Schuhen bekleidet und die Beine im letzteren Falle mit Wickelgamaschen aus Lumpen umwickelt. Ein Anblick, der auch bei einem noch so schönen Weibe wiederlich wirkte und das Weib unnahbar machte. Der Sonntagsrock bestand aus zwei SchĂŒrzen. Eine vorn u. eine hinten. Unterkleider werden nicht ge- tragen. Bei uns dĂŒrfte man es wohl((?)) nicht der frechsten Dirne zumuten in solch einem WamskostĂŒm ĂŒber die Straße zu gehen ((?)) dĂŒrfte man von einer ehrbaren Frau oder einem zĂŒnftigen deutsch. MĂ€dchen verlangen sich so zu kleiden.

Nun kommen die ((Karpathen)). _ FĂŒr einen wie ich, der noch nie ein Gebirge gesehen hat, ein wunderbarer Anblick. Zwischen steilabfallenden Bergen schlĂ€ngelt sich die Bahn dahin. WĂ€hrend unten im Tal alles grĂŒnte und blĂŒhte, lag weiter oben Schnee und Eis.


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Auch an der Luft spĂŒrte mann's, daß man im Gebirge war, denn es war bedeutend kĂŒhler als in der Ebene. So einfach wie die Klei- dung, waren auch die Wohnungen der Bewohner. Elende HĂŒtten aus Holz gebaut mit dem Giebel nach der Straße. Von uns wurden diese PalĂ€ste((?)) stets KaninchenstĂ€lle genannt. Endlich kamen wir nach Borsa((?)) ins Land der Ruthenen((?)). Hier wurden wir in eine Baracke der ...ungskompanie, ((?)) 1, einquartiert und lagen dort bis zum anderen Tage. Dann fuhren wir mit der Prislop- bahn bis zu dem Berge, nach dem die Bahn ihren Namen trĂ€gt. Bei wunderbarem FrĂŒhlingswetter fuhren wir von Borsa ab und bei Schneegestöber landeten wir auf dem Prislop. Also aus dem Ostpr._Winter in den sĂŒdl. FrĂŒhling u. dann in den Winter des Hochgebirges. _ Von Prislop gings nach der Einteilung zur Stellung. An den Weg werde ich mein ganzes Leben lang denken. Immer bergauf mit den schweren ((?)) und dann noch dazu alles ver- schneit. Endlich um 10 Uhr abends landeten wir bei der 1. Komp., die damals in Reserve((?)) lag.

17.4.17. Den nĂ€chsten Tag morgens meldeten wir uns beim Gefechtsstand((?)) des III. Batl. und wurden zur 10. Komp. geschickt. Am andern Tag ĂŒbernahm ich die 4. Gruppe des I. Zuges, die bis dahin Gefr. Roth gefĂŒhrt hatte. Vizefeldw. Trenz fĂŒhrte damals den Zug. Vorm. wurde von 7-11, nachm. v. 2-5 Schnee geschippt. Trotzdem bekam