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Aus transcribe europeana 1914-1918
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Santfelder((?)), zerschossene Häuser, von Grund an gefällten Bäumen
 
Santfelder((?)), zerschossene Häuser, von Grund an gefällten Bäumen
 
auf einer einsamen Höhe, die den Horizont begegnen.  
 
auf einer einsamen Höhe, die den Horizont begegnen.  
Trostlos sieht der erwachende Frühlinghier aus. _ Geschlossen
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Trostlos sieht der erwachende Frühlinghier aus. _ Geschosse
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aller Art u.[nd] allen Kalibers heulen u.[nd] zischen durch die Luft.
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Tod u.[nd] Verderben mit sich führend. Überall spritzen Erdfontänen
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hoch. Scharf u.[nd] dumpf grollend krachen die
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Explosionen je nachdem welcher Art das Geschoß ist. Die
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laue Frühlingsluft ist mit Pulver u.[nd] Gasgeruch angefüllt.
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Gleich großen Raubvögeln kreisen Flieger über uns.
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Krachen schlagen ihre Rieseneier in den Boden, knasternd((?))
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senden Maschinengewehre ihren Kugelregen über uns. Überall
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lauert Tod u.[nd] Verderben. _ Der Mensch verkriecht sich in Erdlöcher
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u.[nd] schmiegt sich eng an die alte Mutter Erde, denn nur sie
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allein kann die Geschosse abhalten. Hier kann man sagen:
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"Und die Erde ist wüste u.[nd] leer." Überall dieses Getöse, dem
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Verderben zum Trotze, schmettern Lerchen ihre alte Frühlingsweisen
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in die Luft. 13.4.18. Gestern abend abgelöst.
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Es war auch Zeit, denn Tomÿ schickt schwere Minen herüber.
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Liegen hier an einem Hang auch in Löcher; das Wetter, das jetzt
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zwei Tage schön war, ist wieder umgeschlagen. Sonst dasselbe
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Leben wie dort. 15.4.18 Gestern waren wir Drahtverhau
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vor der alten engl.[ischen] Stellung bauen. Der Engl.[änder] soll nämlich
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sehr viel Reserven hier haben und will Gegenstöße machen.
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Hoffentlich bleibt es bei der Annahme. _ Das Wetter ist
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sehr kalt geworden man friert dauernd. Artl.-Feuer gibts
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hier mehr als dort. Ganz schwere Brocken schlagen
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ganz in der Nähe ein. Es hat die Schlucht traurig weg. ((?))
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16.4. Gestern wieder Verhauhe gebaut. Der Tomÿ befunkt ((?))
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das neue Drahtverhau mit schweren Granaten u.[nd] Schrappnells.
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Wir mußten türmen. In der Nacht wenig geschlafen aber aufgestanden.
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_ _ _ Eine Nacht _ _ _ Um 7 Uhr Abmarsch zum Verhauhe

Version vom 11. Juni 2015, 14:29 Uhr

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Bindfäden. _ Wunderbar ist es da in Löchern unter Zelte zu sitzen u.[nd] sich das Wasser in's Genick träufeln zu lassen. Am Abend bekamen wir dann noch anständiges Trommelfeuer, aber der erwartete Angriff blieb aus. _ Warmes Essen gab es in der Nacht auch nicht, da die Küche in einem Granatloch liegen geblieben war. Nun soll man mit einem Drittel Brot den ganzen Tag auskommen. _ 7.4. Heute ist wieder ganz schönes Wetter. Habe meine Decken zum Trocknen rausgelegt. _ 8.4. Heute hat es fast den ganzen Tag geregnet. Habe gefroren wie ein Schneider im Sonnenschein. Der Tomÿ hat die ganze Nacht gefunkt u.[nd] einem so das Schlafen unmöglich gemacht. Zum Abend bekamen wir wieder keine Portionen. Heute gehe ich aber selbst den Hempel ((?)) meine Meinung sagen. _ _ 9.4.18. Habe gestern Abend selbst Stroh aus dem nahen Dorfe geholt. Lag diese Nacht schön warm. Heute früh hat unsere Artillerie den Tomÿ beharkt. Dachte schon wir sind wieder drann mit Angreifen, ist aber nichts geworden. _ _ 10.4. Leidlich schönes Wetter. Die Fliegertätigkeit ist enorm. Sollen morgen früh abgelöst werden. Ob es etwas werden wird, ist noch nicht heraus. _ Liegen hier bei dem zerschossenen französischen Dorfe Hamel [Le Hamel((?))]. _ Werfe ich einen Blick aus meinem Loch, so schweift er über drei frische Gräber((?)), über aufgewühlte Santfelder((?)), zerschossene Häuser, von Grund an gefällten Bäumen auf einer einsamen Höhe, die den Horizont begegnen. Trostlos sieht der erwachende Frühlinghier aus. _ Geschosse aller Art u.[nd] allen Kalibers heulen u.[nd] zischen durch die Luft. Tod u.[nd] Verderben mit sich führend. Überall spritzen Erdfontänen

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hoch. Scharf u.[nd] dumpf grollend krachen die Explosionen je nachdem welcher Art das Geschoß ist. Die laue Frühlingsluft ist mit Pulver u.[nd] Gasgeruch angefüllt. Gleich großen Raubvögeln kreisen Flieger über uns. Krachen schlagen ihre Rieseneier in den Boden, knasternd((?)) senden Maschinengewehre ihren Kugelregen über uns. Überall lauert Tod u.[nd] Verderben. _ Der Mensch verkriecht sich in Erdlöcher u.[nd] schmiegt sich eng an die alte Mutter Erde, denn nur sie allein kann die Geschosse abhalten. Hier kann man sagen: "Und die Erde ist wüste u.[nd] leer." Überall dieses Getöse, dem Verderben zum Trotze, schmettern Lerchen ihre alte Frühlingsweisen in die Luft. 13.4.18. Gestern abend abgelöst. Es war auch Zeit, denn Tomÿ schickt schwere Minen herüber. Liegen hier an einem Hang auch in Löcher; das Wetter, das jetzt zwei Tage schön war, ist wieder umgeschlagen. Sonst dasselbe Leben wie dort. 15.4.18 Gestern waren wir Drahtverhau vor der alten engl.[ischen] Stellung bauen. Der Engl.[änder] soll nämlich sehr viel Reserven hier haben und will Gegenstöße machen. Hoffentlich bleibt es bei der Annahme. _ Das Wetter ist sehr kalt geworden man friert dauernd. Artl.-Feuer gibts hier mehr als dort. Ganz schwere Brocken schlagen ganz in der Nähe ein. Es hat die Schlucht traurig weg. ((?))

16.4. Gestern wieder Verhauhe gebaut. Der Tomÿ befunkt ((?)) das neue Drahtverhau mit schweren Granaten u.[nd] Schrappnells. Wir mußten türmen. In der Nacht wenig geschlafen aber aufgestanden. _ _ _ Eine Nacht _ _ _ Um 7 Uhr Abmarsch zum Verhauhe