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| â | 4 <del>Wochen</del> Monaten zum ersten Male wieder in einem Bett | + | 4 <del>Wochen</del> Monaten zum ersten Male wieder in einem Bett geschlafen. |
Kann aber garnicht sagen, daĂ ich so besonders gut geschlafen habe. Man | Kann aber garnicht sagen, daĂ ich so besonders gut geschlafen habe. Man | ||
| â | ist es eben nicht gewöhnt. | + | ist es eben nicht gewöhnt. Oost((?)) haben die Flöhe ordentlich gebissen. Mich weniger. |
9.8.17. Heute Ruhetag! Allerdings wollen wir noch weg, wenn sich Fahrgelegenheit | 9.8.17. Heute Ruhetag! Allerdings wollen wir noch weg, wenn sich Fahrgelegenheit | ||
trifft. Sind morgens durch das StÀdtchen gegangen. Ein trauriges | trifft. Sind morgens durch das StÀdtchen gegangen. Ein trauriges | ||
Nest. Es war gerade Markttag. Haben etwas Obst gekauft u. Milch getrunken. | Nest. Es war gerade Markttag. Haben etwas Obst gekauft u. Milch getrunken. | ||
| â | Die GeschĂ€fte haben, wie ĂŒblich, die Juden in HĂ€nden u. diese verlangen | + | Die GeschĂ€fte haben, wie ĂŒblich, die Juden in HĂ€nden u. diese verlangen kolossale |
Preise. Nach langem Suchen erstanden wir ein PĂ€ckchen Tabak fĂŒr 10 | Preise. Nach langem Suchen erstanden wir ein PĂ€ckchen Tabak fĂŒr 10 | ||
| â | Kronen. Dann kehrten wir in unser Quartier zurĂŒck u. jetzt | + | Kronen. Dann kehrten wir in unser Quartier zurĂŒck u. jetzt 3 [Uhr] ((?)) nachm. sitze |
ich an dem Diplomatenschreibtisch unseres Zimmers u. vervollstÀndige | ich an dem Diplomatenschreibtisch unseres Zimmers u. vervollstÀndige | ||
mein Buch. _ _ _ 7:00 Uhr abends. Sitze auf einem Baumstamm wÀhrend | mein Buch. _ _ _ 7:00 Uhr abends. Sitze auf einem Baumstamm wÀhrend | ||
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x.. ((?)) gekommen und haben hier das Staatszimmer mit den Saustall vertauscht. | x.. ((?)) gekommen und haben hier das Staatszimmer mit den Saustall vertauscht. | ||
Ich glaube aber, wir werden auch hier ganz gut schlafen. Wollte jetzt | Ich glaube aber, wir werden auch hier ganz gut schlafen. Wollte jetzt | ||
| â | zu Abend speisen u. zw. wieder das Nationalgericht: Kokorus | + | zu Abend speisen u. zw. wieder das Nationalgericht: Kokorus ((?)) mit Moloka-Milch. |
Die Leute leben ĂŒbrigens sehr primitiv. Sie essen morgens, mittags | Die Leute leben ĂŒbrigens sehr primitiv. Sie essen morgens, mittags | ||
| â | u. abends das | + | u. abends das bewuĂte Nationalgericht. Liegen zwischen Wanzen u. Flöhen, |
| â | kennen | + | kennen keine Betten u. fĂŒhlen sich glĂŒcklich. Ich glaube die singen jeden |
Tag das schöne Lied: Was frag ich viel nach Geld u. Gut... Haben eben Abendbrot | Tag das schöne Lied: Was frag ich viel nach Geld u. Gut... Haben eben Abendbrot | ||
gegessen. Es ist sogar besser geworden, als ich dachte. WeiskÀse mit Sahne | gegessen. Es ist sogar besser geworden, als ich dachte. WeiskÀse mit Sahne | ||
Version vom 27. April 2015, 12:36 Uhr
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4 Wochen Monaten zum ersten Male wieder in einem Bett geschlafen.
Kann aber garnicht sagen, daĂ ich so besonders gut geschlafen habe. Man
ist es eben nicht gewöhnt. Oost((?)) haben die Flöhe ordentlich gebissen. Mich weniger.
9.8.17. Heute Ruhetag! Allerdings wollen wir noch weg, wenn sich Fahrgelegenheit
trifft. Sind morgens durch das StÀdtchen gegangen. Ein trauriges
Nest. Es war gerade Markttag. Haben etwas Obst gekauft u. Milch getrunken.
Die GeschĂ€fte haben, wie ĂŒblich, die Juden in HĂ€nden u. diese verlangen kolossale
Preise. Nach langem Suchen erstanden wir ein PĂ€ckchen Tabak fĂŒr 10
Kronen. Dann kehrten wir in unser Quartier zurĂŒck u. jetzt 3 [Uhr] ((?)) nachm. sitze
ich an dem Diplomatenschreibtisch unseres Zimmers u. vervollstÀndige
mein Buch. _ _ _ 7:00 Uhr abends. Sitze auf einem Baumstamm wÀhrend
ich dieses schreibe. Sind mit einer österreichischen Kollone, die Munition
nach vorne fÀhrt bis hierhin gekommen. Eine Bummelei herrscht bei
denen! Im Gegensatz zu den Deutschen sind dieses Privatleute. Die
Kollonne der FlĂŒchtlinge aus OstpreuĂen waren ordnungsmĂ€Ăiger als
die österreichischen Kollonnen. _ Sind von Kutty ((?)) ĂŒber Wyschnitz nach
x.. ((?)) gekommen und haben hier das Staatszimmer mit den Saustall vertauscht.
Ich glaube aber, wir werden auch hier ganz gut schlafen. Wollte jetzt
zu Abend speisen u. zw. wieder das Nationalgericht: Kokorus ((?)) mit Moloka-Milch.
Die Leute leben ĂŒbrigens sehr primitiv. Sie essen morgens, mittags
u. abends das bewuĂte Nationalgericht. Liegen zwischen Wanzen u. Flöhen,
kennen keine Betten u. fĂŒhlen sich glĂŒcklich. Ich glaube die singen jeden
Tag das schöne Lied: Was frag ich viel nach Geld u. Gut... Haben eben Abendbrot
gegessen. Es ist sogar besser geworden, als ich dachte. WeiskÀse mit Sahne
u. Kokorus((?)). Hat groĂartig geschmeckt. Haben schon von den Karpathen Abschied
genommen u. sind in der Bukowina drin allerdings noch am FuĂe
der Karpathen etwa 60 km von Charnowitz [= Czernowitz?]. Das Land ist hier eben. Im
Hintergrund befindet sich ein Wald. Der Boden scheint hier ziemlich schwer zu
sein; denn in der NĂ€he befindet sich eine Ziegelei u. im Hintergrunde ragt
auch ein Schornstein hervor, der wohl auch zu einer Ziegelei gehört. _
So jetzt wird schlafen gegangen. Es ist 8 Uhr u. schon ganz dunkel.
10.8.17. Heute um 4 1/2 Uhr aufgestanden. Nachdem wir Milch getrunken und unser gekauftes österreichisches Weisbrot dazu gegessen hatten gingen
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wir zu unserem Wagen. Hier empfingen wir noch Kaffee und fuhren dann bald ab. Ăberall bezeichneten tote Pferde die MarschstraĂe. Den gröĂten Teil des Weges gingen wir zu FuĂ u. unterhielten uns mit den FĂŒhrern der Kollonnen, einen österreichischen einjĂ€hrigen Feldwebel. Dieser war von seiner sozialistischen idealen Idee so durchdrungen u. brachte so treffende Beispiele, daĂ ein Wiederspruch ausgeschlossen ist. Zu Mittag aĂen wir bei einem Deutschen, der uns sehr gut aufnahm. Das ganze Dorf war Deutsch. Ich glaube es hieĂ Nikolausdorf. Am Abend bezogen wir wieder Quartier bei einem Deutschen mit Namen Bauer. Er hatte eine schöne Besitzung u. nahm uns auch sehr gut auf. In solchem Hause fĂŒhlt man sich sehr wohl. Es ist da alles sauber u. freundlich u. vor allen Dingen fĂŒhlt man sich unter Landsleuten. Eingerichtet sind diese Wohnungen wie bei uns auf dem Lande. Am anderen Morgen 11.8.17. fuhr die Kollonne schon ab, als wir zu frĂŒhstĂŒcken anfingen. Wir holten sie aber bald ein u. langten um 10 Uhr vorm. in Strosewitz an. Hier sahen wir uns das StĂ€dtchen an, dessen HĂ€user auch sehr durch den Krieg geschĂ€digt sind. In einem Kaffee, das noch in Betrieb war tranken wir 1 Glas Kaffee (polnische Mode) u. aĂen 2 StĂŒckchen Kuchen. Beide Sachen waren sehr gut. Wir bezahlen jeder 1,50 Kr. u. zogen von dannen zur Kollonne. Hier packten wir unsere Sachen u. machten uns auf die Socken nach dem nĂ€chsten Dorfe. Unterwegs brachte uns eine Polenfrau Brot u. Gurken zur Erschrifung. So etwas berĂŒhrte einen sehr angenehm, da man sonst von der Bevölkerung nicht hervorragend aufgenommen wird. Dann traten wir einen Panjewagen((?)), der aufs Feld fuhr u. uns aufnahm. Wir waren schon ein Ende((?)) gefahren, als uns ein Personenauto einholte, das vor unserem Wagen hielt. Und siehe da, es saĂ der von allen gefĂŒchtete General v. Conta [= Richard von Conta?] drin. Ich erkannte ihn zuerst garnicht u. sprach ihn mit Herr General an, was er erst merkte, als Okst((?)) dieselbe Anrede gebrauchte. Darauf behauptete der gute Herr, daĂ wir eigentlich schon DafĂŒr 3 Tage verdient hĂ€tten. Er erkundigte sich dann nach dem woher u. wohin u. gab uns den guten Rat, so schnell als möglich zur Truppe zu machen, was wir auch selbstverstĂ€ndlich tun. Das letzte StĂŒck unseres heutigen Weges legten wir zu FuĂ zurĂŒck u. befinden uns z. Zt. in einem Zimmer eines